Dienstag, 6. August 2013



Tag für Tag. Mein Leben mit Multipler Sklerose.
 Die Krankheit der 1000 Narben - 
der tausend Verletzungen, die noch glühen.

Es begann 1979 mit Störungen beim Laufen. Da ich mir kurz vorher einen Meniskusabriss beim Fußballspielen zugezogen hatte machte ich mir keine Gedanken. Die Beschwerden wurden immer größer und ich ließ mich untersuchen. Tetraspastik unklarer Genese war das Ergebnis. Nachdem ich mein linkes Bein immer mehr nachzog ging ich ins Krankenhaus. Es folgten einige Untersuchungen, von MS war nie die Rede.
Im Sommer bekam ich Sehstörungen (Doppelbilder) und Hautbrennen an den Beinen. Also ab ins Krankenhaus. Lumbalpunktion (Negativ) und die üblichen Untersuchungen folgten. MS, muss nicht sein, kann sein. Tolle Aussicht.
Dann ging ich auf eigene Kosten in die Röhre. Später übernahm die Krankenkasse nach leichtem Kampf die Kosten. Einen Tag nach meinem 32. Geburtstag erhielt ich die Diagnose: -MS- Ein Welt brach für mich zusammen. Eine 8-jährige Tochter (Jahrgang 1970) und ein 1-jähriger Sohn (Jahrgang 1979), eine Firma im Aufbau,wie soll es weitergehen. Es ging Dank meiner Familie und vielen Freunden ganz gut weiter.
Der Verlauf der MS war zuerst schubförmig, teilweise mit Remission, dann schleichend. Sekundär chronisch-progredient.
Acht Jahre nach dem MS-Ergebnis bekam ich meine erste Gehhilfe. Nach weiteren sechs Jahren setzte ich mich auf Anraten (Druck) meiner Frau in den Rolli. Jetzt wurde vieles Einfacher.
2002 hatte ich zwei Herzinfarkte. 
2003 einen Harnstau mit anschließendem Bauchkatheter. Der hat den "Vorteil" Nachts durchschlafen zu können. Nachteil: Blasenentzündung.
Ich hoffte nun von weiteren Krankheiten verschont zu bleiben. 
Leider nur ein Wunsch.
21.April 2009 PROSTATAKREBS.
Nach 43 Bestrahlungen scheint der Krebs besiegt zu sein.
2011 Verdacht auf Hinterwandherzinfarkt, war aber nur Rippenfellentzündung.
2013 Blasenspiegelung.
2014-2016 keine Verschlechterung.


1,87m  100kg    15 Jahre im Rolli.  EDSS 8,0


Darin werde ich im Rolli transportiert.